Im Juni 2022 gab es ein ganz besonderes Jubiläum bei unseren Kolleg:innen in Frankreich zu feiern: 10 Jahre Bonial France!
Nachdem kaufDA in Deutschland 2008 gegründet wurde, startete das Unternehmen im Dezember 2011 mit der Axel Springer SE als strategischen Partner die Internationalisierung in Frankreich unter der neuen Marke Bonial France. Der genaue Geburtstag ist also schon ein halbes Jahr her, gefeiert wurde pandemiebedingt aber erst jetzt.
Laurent Landel, CEO von Bonial France, erzählt im Interview, wie sich der französische Drive-to-Store-Partner für den Handel seit der Gründung entwickelt hat, was die bisher größte geschäftliche Herausforderung war und welche Bedeutung das jüngst verabschiedete „Oui Pub“-Gesetz in Frankreich für Bonial hat.
10 Jahre Bonial Frankreich: Wie hat sich das Unternehmen seit seiner Gründung bis heute verändert?
Vor zehn Jahren war der Markt noch ganz anders! Es war das Aufkommen von Smartphones und der Welt der mobilen Anwendungen. Bonial war eines der ersten Unternehmen, das das Wagnis einging, ein Produkt für eine App zu entwickeln, was sehr schnell zum Erfolg führte. Damals nannte man unser Geschäftsmodell noch „RoPo“ – research online, purchase offline. Seitdem hat Bonial dazu beigetragen, eine Kategorie zu definieren und zu schaffen, die sich heute "Drive to Store" nennt, und ist zum Marktführer in dieser Kategorie geworden.
Was ist die größte Errungenschaft in der Geschichte von Bonial France?
Die Zusammenführung der größten Einzelhändler auf einer Plattform!
Was war die bisher größte Herausforderung für Bonial France?
Die größte Herausforderung bleibt immer dieselbe: Die Einzelhändler immer wieder davon zu überzeugen, dass es die Angebote und Aktionen in den Prospekten sind, die die Geschäfte für die Verbraucher:innen attraktiv und interessant machen. Digitale Alternativen haben auch ohne
Papier die nötige Kraft hat, um diese Angebote erfolgreich bei den Kund:innen zu bewerben.
Was sind deine persönlichen drei Highlights der letzten 10 Jahre?
1. Während des ersten Lockdowns wurden keine Papierprospekte mehr verteilt und wir sahen, wie der Traffic auf Bonial explodierte – ein Beweis dafür, dass die Verbraucher:innen mehr denn je nach Angeboten und Aktionen ihrer Geschäfte suchten.
2. Die Abstimmung über das Gesetz "OUI PUB" sehe ich als ein Zeichen dafür, dass sich die Bürger, die Politiker, aber auch die Einzelhändler eine gute Angebotskommunikation wünschen, die nicht vorrangig auf Print basiert, sondern digital funktioniert.
3. Die Feier zum zehnjährigen Bestehen von Bonial France, die einen wichtigen Meilenstein für das Unternehmen symbolisiert.
Was sind Ihre Ziele für die nächsten 10 Jahre?
Einkaufen sollte für jeden Menschen mit Freude verbunden sein, unabhängig von seinen Wünschen und finanziellen Mitteln.
Welche Bedeutung hat das kürzlich verabschiedete Gesetz, mit dem das System "OUI PUB" in Frankreich drei Jahre lang getestet wird, speziell für Bonial?
In Frankreich folgen die Politiker immer der öffentlichen Meinung, allerdings mit ein paar Jahren Verzögerung. Die Verabschiedung dieses Gesetzes bedeutet, dass der Verbraucher mehr denn je zum Akteur seines Konsums wird. Er will handeln und sich nicht mehr unterwerfen, er ergreift die Macht, selbst zu entscheiden. Das „Werbung, ja bitte!“-System ist vor allem eine Chance für die Einzelhändler, die ihre kommerzielle Kommunikation neu erfinden müssen, da für alle die gleichen Spielregeln gelten. Diejenigen, die in Bezug auf ihr Handelsmarketing die richtigen Entscheidungen treffen, werden die größten Marktanteile gewinnen.
